Sonntag, 31. Januar 2016

Stoffspielereien: Perlen

Perlen waren die erste Herausforderung bei den Stoffspielereien im neuen Jahr.

Mit Glitzerkram habe ich ja grundsätzlich wenig am Hut.
Ich mag Perlen weder als Schmuck noch als Basis für eine Stickerei. Zwar fand ich die üppigen Dekorationen bei Natalie Chanin immer sehr schön, aber eigentlich nur im Makro zum Staunen und Gucken. Es ist toll wie Perlen nochmal eine ganz andere Textur mit ins Spiel bringen.
Aber auf einem Kleidungsstück konnte ich mir das für mich nicht vorstellen.
Zuviel Chichi, irgendwie.

Deshalb habe ich mir eine viel schnellere und grafische Lösung einfallen lassen und das Täschchen für meine Mutter vollflächig bestickt. Ich habe den kompletten Rollkragen des verfilzten Pullovers verarbeitet und dabei am Reißverschluss das kleine Anschlagbündchen offenkantig stehen lassen:
Ich mag gern, dass die Perlen auf der gesamten Fläche gleichmäßig verteilt sind und so ganz selbstverständlich zum Stoff gehören. Sie schmiegen sich zwischen die Rippen des Strukturstricks.
OK, ein wenig hat das was von Blutstropfen, aber in dem Pulloververwertungsprojekt steckt wirklich Herzblut drin. 
Insofern passt das :)
Das Täschchen ist mit Wachstuch von Tula Pink gefüttert.

Besonders hat es mich gefreut dass sich die Tochter gerade auch ein kleines Etui zu ihrer Tasche bestickt. Freiwillig. Wer hätte das gedacht.....
Ein Bild ihres fertigen Täschchens werde ich dann noch im Laufe des Tages ergänzen.

Ich freu mich über alle Perlenspielereien die diesmal bei Frifris gesammelt werden.


Freitag, 29. Januar 2016

Refashion: Ein verfilzter Wollpulli wird zur Tasche

Das ist ein echter Drei-Genenationen-Pulli.

In den 90ern hat sich meine Mutter einen herrlichen Zopfpulli mit Rollkragen gekauft und gern getragen. Irgendwann wurde ihr das Enge um den Hals unangenehm und ich habe das edle Teil in meinen Kleiderschrank übernommen.
Bis er mir neulich in die 60-Gradwäsche geraten ist und verzogen und verfilzt wieder herauskam. 
Mist.
Aber jetzt hat der Pulli eine neue Chance bekommen- der untere Teil mit dem schmalen Bündchen wurde zu einem Geburtstagsgeschenk für die Tochter verarbeitet. Aus dem Rest nähe ich noch passende kleine Täschchen, da wird meine Mutter sicher auch eins bekommen. :)

Eine Tasche mit Geschichte, das mag ich sehr gern.
Innen ist eine plastische Innentasche für einen Stift und Kleinzeug.
Eigentlich wollte ich einen Magnetknopf mit einarbeiten, aber das fand die Tochter nicht nötig.
Denn die wichtigen Dinge kommen auch bei ihr in die große Vordertasche mit Reißverschluss.
Ein echter Blickfang an der sonst schlichten Tasche sind Schlaufenträger, die in große Ringe eingehängt werden. Sie sind mit 5 cm Innendurchmesser sehr dekorativ und aus stabilem Zinkdruckguss, nicht aus dem sonst gängigen Aluminium.
Die Träger selbst sind aus einem 4 cm breiten Gurtband das mit einem 3 cm breiten Lederstreifen benäht und seitlich knappkantig abgesteppt wurde.

Material: 3 mm Wollfilz für den Boden und ein zu heiß gewaschener Pulli.
Schnitt und Metallteile wird es in verschiedenen Variationen ab Montag im Shop geben.


Dienstag, 26. Januar 2016

Unser ultimatives Knäckebrot - Rezept



**Knusperknusper**

Nicole hat uns neulich etwas von ihrem Knäckebrot  mitgebracht und mir ihr Basisrezept verraten.
Obwohl das eigentlich kein klassisches Knäckebrot ist, eher ein schneller Begleiter zu einem Stück Käse oder ein Keksersatz für Zwischendurch.
Abifutter für die Tochter oder Nervennahrung für die Mutter :)
Wir experimentieren nun auch schon ein Weilchen herum und mögen am liebsten folgende Mischung:

200 g Stärkemehl (Mondamin)
6 EL Sesam
6 EL Leinsamen
4 EL Sonnenblumenkerne
3 EL Kürbiskerne
2 EL Chiasamen
1 TL Meersalz mit einer feingehackten Knoblauchzehe zerdrückt
4 EL Öl
300 ml kochendes Wasser
Gewürze nach Wunsch- ich mag Paprika oder Chili am liebsten

Alle Zutaten verrühren, erst zum Schluss mit dem Wasser überbrühen.
10 Minuten quellen lassen
in 4 Stücke teilen
und dann portionsweise zwischen zwei Backpapieren ausrollen.
Wir mögen es am liebsten wenn es recht dünn ist-
die Dicke der Kürbiskerne ist dabei unser Maß.

Dann kommen die Fladen auf dem unteren Backpapier bei 150 Grad Umluft in den Backofen.
Wenn ihr Backfolie habt ist das fast noch besser,
dann löst sich gerade dünnes Brot besser vom Untergrund als von Papier.
Das gibt insgesamt 4 Bleche- ihr könnt immer 2 Stück auf einmal in den Backofen schieben.
Die Backzeit richtet sich nach der Dicke der Fladen- wenn sie nach etwa 20 Minuten trocken sind könnt ihr sie herausnehmen und in Stücke brechen.
Dickere Brote brauchen bis zu 40 Minuten.


Achtung: Macht süchtig!!
Aber: Ist gesund.

**Knusperknusper**

Donnerstag, 14. Januar 2016

Ein Trägerkleid: Siebdruck auf Wollstoff

Pooh, mit einem Mal ist es hier Winter geworden.
Und genau zum richtigen Zeitpunkt hat mir meine Freundin Heike einen großen Coupon Wollstoff mitgebracht: "Ich schau damit aus wie eine Leiche, aber zu dir passt das sicher gut."
Ja, stimmt.

Der Bouclé hat einen Schwarzanteil, das nimmt dem Senf die Schärfe und mildert das Pistaziengrün ab, so wird das auch für Hellhäutige wie mich gut tragbar.
Zudem lassen sich so mehrfarbige Strukturstoffe super gestalten- wenn man da eine der Fadenfarben im Druck aufnimmt ist das immer sehr harmonisch.

Bei Jeromin gibt es eine große Auswahl an sehr schönen kleinen Schablonen die sich unkompliziert mit einer Schaumstoffrolle drucken lassen:

Ich nehme für kleine Drucksachen gerne die fertige Dekaprintfarbe, die lässt sich prima verarbeiten.

Als Schnitt habe ich das bewährte Ottobre-Trägerkleid genommen, das bietet eine schöne große Fläche zum Austoben. Und ich kann bei dem Schnitt die optimale Länge gut einschätzen, das ist wichtig bei einem abgepasstem Druck. Zuerst habe ich zugeschnitten und dann losgelegt:
Nach einer Lage Blätter habe ich die Schablone ausgewaschen, abgetrocknet und dann gewendet um das Motiv spiegelverkehrt zu drucken:
Nochmal etwas fönen und die nächste Lage drucken:
um dann irgendwann man den richtigen Zeitpunkt zum Schlussmachen zu finden:

Ein Blatt kam zu Schluss noch in die Freifläche, das klärt die Form des Blätterhaufens am Saum.

Ohne den Druck wäre das Kleid etwas zu schlicht, aber der Druck lenkt den Blick unweigerlich nach unten zu den Beinen. Die finde ich an mir  ganz OK. :)
An der Empirelinie habe ich die Webkante zwischengefasst, das gibt nochmal einen organischen Effekt der gut zu den Blättern passt.

Hier nochmal vorne und hinten:
Ich trage das Kleid jetzt schon ein paar Tage, Wollstoffe sind einfach unschlagbar bei diesen Temperaturen.
Eine passende Jacke ist in Arbeit.....

Schnitt: Ottobre 2/08
Stoff: 80% Wolle, 20 % Polyester, ein Geschenk der liebsten Nähfreundin. ( Danke!)
Schablone, Roller und Dekaprint aus dem Jeromin-Shop

(Sabine Jeromin bietet in Mannheim immer mal wieder Schnupperkurse zu verschiedenen Techniken an, ihr Blog ist eine Fundgrube an Ideen.
Im Herbst werde ich mit ihr zusammen einen Kurs in Speyer geben auf den ich mich schon sehr freue. Dort wird dann das Gestalten und Vernähen von abgepassten Drucken ein Thema sein.)