Sonntag, 27. Juli 2014

Stoffspielereien: Sashiko

Sashiko war Frifris Themenvorschlag für den Juli.
Mit dem vollen Terminplan vor den Sommerferien war so eine konkrete Vorgabe ein guter Leitfaden. Deshalb habe ich mich auch an die traditionellen Materialien (indigogefärbter dunkler Stoff und helles Garn) und ein klassisches Muster gehalten.

Zuerst habe ich verschiedene Nadeln ausprobiert: Sticknadeln und Nähnadeln, je länger desto besser. Die Nadeln müssen möglichst dünn sein, sonst tut man sich beim Sticken durch den derben Stoff zu schwer.
Den ursprünglichen Plan, die Einlage aus Baumwollvlies  gleich mitzufassen habe ich deshalb schnell aufgegeben.
Die Nadel rechts ist super zum Arbeiten, das kleine Öhr lässt sich aber nur mit einem Einfädler bestücken.

Den Rapport des Musters habe ich mit dem Grafikprogramm so bearbeitet, dass es genau zu meiner Strickzeugtasche passt. Übertragen habe ich die Wellen mit einer Schablone aus dickem Papier.
Da hätte ich genauer arbeiten sollen, mit präzise definierten Mittelpunkten tut man sich beim Sticken leichter.
Zum Aufzeichnen habe ich einen Stift mit Keramikmine genommen, die bricht nicht so leicht ab wie Kreidemine und hält besser. Das Baumwollgarn habe ich schon ewig in meinem Fundus- ich habe keine Ahnung was das mal war.....
Sehr hilfreich beim Sticken durch das dicke Material ist ein Fadenzieher. Man klemmt die Spitze der Nadel fest und kann viel einfacher und fester ziehen.
Ganz wichtig beim Sashiko ist, dass die Kreuzungspunkte frei bleiben.
Könnt ihr euch an den Weitsprung im Sportunterricht erinnern? Wenn die Schritte vor dem Balken kürzer werden damit man nicht übertritt? So ging es mir beim Sticken- vor dem Kreuzungspunkt war ich oft zu kurz oder zu lang für einen letzten gleichmäßigen Stich.
Und so schauen meine Kreuzungen sehr handmade aus- aber ich habe mich jetzt damit arrangiert.
Ich kann das nicht besser.

Sticken ist für mich ein Flow, das funktioniert z.B. bei Alabama Chanin bestens.
Der Perfektionsanspruch bei Sashiko ist ein ganz anderer, das ist irgendwie nicht so mein Ding.
Aber es war sehr interessant, das mal auszuprobieren!


Die Kosmetiktasche ist mit laminierter Baumwolle gefüttert, ich möchte sie nicht so oft waschen. Der dunkle Jeans färbt erbarmungslos ab und ich könnte mir vorstellen, dass die weißen Fäden mit den Wäschen verblauen.
So alles in allem bin ich jetzt schlauer und habe eine neue kleine Tasche.
Die ich trotz ihrer Mängel gern mag.

Ich bin gespannt was bei Frifris noch an Sashiko-Spielereien zu finden sein wird!

Sonntag, 13. Juli 2014

Kirschkerne säubern und Kuchen backen.



Dieses Jahr trägt unser Kirschbaum richtig gut.
Ganz viele Früchte haben wir frisch vom Baum gegessen.
ein großer Teil wurde eingefroren,
10 Gläser eingeweckt (Waffeln mit Kirschen!)
und ein Teil gleich zu Kuchen verbacken.

Die Kerne sind nach dem Entsteinen ganz einfach sauber zu bekommen.
Für Kirschkernsäckchen!

Die Kirschkerne werden mit Wasser aufgefüllt und zugedeckt ein paar Tage stehen gelassen. Wenn sich an der Oberfläche eine feine Schimmelschicht bildet hat sich das anhängende Fruchtfleisch zersetzt.
Dann gebe ich das alles in ein großes Sieb und spüle die Kirschkerne mit der Gartenbrause ab. Sie werden mit ein bißchen Herumrühren schnell blitzsauber.
Wer will kann sie zusätzlich noch im Wäschesäckchen bei 60 Grad in die Waschmaschine tun, aber ich finde, dass sie dann beim späteren Erwärmen nicht mehr so gut riechen.
Mir reicht es aus, wenn ich sie ein paar Tage in der Sonne trockne, zusätzlich werden sie noch im Backofen mit der Restwärme eines Kuchens "sterilisiert".

Ich nähe meine Kirschkernsäckchen meist in  Kammern ab, so kann ich sie gut in den Nacken legen.
Dieses Jahr habe ich für das Kissen meinen geliebten Malen-nach-Zahlen-Stoff genommen. Die Rückseite ist ebenfalls aus der Serie, schaut aus wie Holz und ist in der Form ziemlich lustig.
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Während ich lieber nähe hat die Tochter einen Kuchen gebacken- das Rezept ist hier zu finden, wir haben allerdings den Schmand durch Magerquark ersetzt. Schmeckt auch super!
Und da wir schlappe 16 Kilo Kirschen eingefroren haben wird es wohl noch öfters Kirschkuchen geben.
Wir gucken dann mal bei Monikas Sonntagskuchen ob wir für nächste Woche noch ein anderes Rezept finden.  Ellens Clafoutis kann ich auf jeden Fall auch empfehlen.
Habt ihr vielleicht auch ein gutes Kirsch-Rezept?

Dienstag, 8. Juli 2014

Das völlig verdrehte Kleid

Die Geschichte dieses Kleiderschnittes begann schon letztes Jahr, als meine Freundin Annilu mit einem Kaufkleid kam. Das Ding ist derart raffiniert, das schrie geradezu nach Vervielfältigung. Sie hat den Schnitt grob abgenommen, wir haben zusammen den Feinschliff gemacht und uns spiegelverkehrte Kleider genäht.


Irene, die Fotografin, war am Sonntagnachmittag die dritte im Bunde und hat tolle Bilder auf unserem Bolzplatz gemacht- Danke, das war wirklich weltmeisterlich. Und ziemlich lustig. 

Den Schnitt des Kleides kann man auf Anhieb schwer erfassen, toll sind die gedrehten Träger und diese Mischung aus Wasserfall- und Wickelausschnitt. Wir werden auf jeden Fall nochmal probieren die Drehung im Träger wegzunehmen und Ärmel einzubauen. Für den Winter.
So schaut das Kleid von innen aus- auch hier erschließt sich die Konstruktion nicht sofort- solche Sachen werden aus der Drapierung entwickelt.
Bei ganz offensichtlichen Sachen zeigt sich dann auch die Raffinesse: Gut zu erkennen sind hier die weit nach hinten gelegten Schulternähte, so kann sich der Träger auf der Schulter drehen. Trotzdem ist das Kleid hinten hochgeschlossen damit der Wasserfallausschnitt nicht von den Schultern rutscht.
Hier noch ein grober Blick auf den Schnitt: Gar nicht so leicht zu erkennen, wie das funktioniert, oder?
Und die Moral aus der Geschichte?
Man sollte doch mal bei tollen Kaufklamotten zuschlagen, schon allein weil es sehr lehrreich ist sie zu analysieren.
Danke Heike!

Hoffentlich erweisen sich die fußballspielenden Jungs in Rio heute Abend als ebenso großes Dreamteam auf dem Rasen wie wir es an der Nähmaschine sind.

Schnitt: Privat
Stoff: Stoffmarkt ( rote Kreise), BestOff  (grün-blauer Rasterdruck)

Dienstag, 1. Juli 2014

Geldbeutel und Gartenmarkt

Passend zum Aprilwetter sind hier aus Tula Pinks Regentropfenstoff ein paar Geldbeutel entstanden-
die laminierte Baumwolle außen ist und bleibt mein Lieblingsmaterial für Geldbörsen. Es lässt sich super verarbeiten und schmuddelt nicht an. Und es liegt super in der Hand.

Auch Leder geht super für die Grete-Portemnonnaies, allerdings sollte man dann die Absteppnaht außen weglassen, wenn man keine Ledernähmaschine hat.
Völlig verliebt bin ich gerade in das silberne Glitzernappa.
Das passt vor allem super zu den metallisierten Kunststoffreißverschlüssen.


Die metallisierten Reißverschlüsse habe ich inzwischen in vielen Farben hier. Sie lassen sich so einfach verarbeiten wie Kunststoffreißverschlüsse- man kann einfach darübernähen, ohne Angst um die Nadel haben zu müssen, wie bei einer Metallkrampe.
Leichtläufigkeit, hochwertiger Look und Strapazierfähigkeit- die Dinger sind perfekt.
Die Portemonnaies, die Meterwarenreißverschlüsse und meine Lederhenkel werde ich mit nach Weiler auf Andreas Gartenausstellung nehmen, das ist wie alle zwei Jahre ein echtes Highlight.
Der Garten ist ein Traum, falls ihr Gelegenheit habt, kommt doch mal vorbei!
Markt in Weiler bei Andrea Brenner 
in der Ortsstr. 39 
Rainau - Weiler ( bei Ellwangen an der A7 )
Freitag, 18.Juli 2014 von 17-22 Uhr,
Samstag, 19. Juli 2014 von 14-21 Uhr und 
Sonntag, 20. Juli 2014 von 11-18 Uhr.