Montag, 28. Oktober 2013

Grete - eine Geldbörse mit umlaufendem Reißverschluss nähen


OK, hier ist also Grete.
Die echte Grete kennt ihr vielleicht vom Stoffsalat, sie ist die Namenspatin dieses neuen Geldbeutelschnittes. Als ich vor einem halben Jahr zusammen mit Grete den Zita-Schnitt auf der Messe vorgestellt habe, da hab ich mir geschworen, das nächste eBook nach dieser großartigen Frau zu nennen.

Ihr könnt diesen Geldbeutel in verschiedenen Breiten nähen, die Höhe beträgt jeweils 10 cm:
  • Die kleine Variante hat mit 15 cm Breite ein handliches Format.
    Ihr habt die Möglichkeit, 4 Kartenfächer und ein Reißverschlussabteil einzunähen.
    So könnt ihr den Inhalt eures Portemonnaies gut organisieren.
  • Die größere Version ist 19 cm breit.
    Die Geldscheine müssen nicht gefaltet werden und ihr könnt bis zu 8 Kartenfächer einnähen. Das mittlere Fach könnt ihr wahlweise mit einem Reißverschluss versehen oder offen lassen- ganz nach euren Bedürfnissen.
Das Portemonnaie ist kein echtes Anfängerprojekt. Etwas Präzision (oder Ehrgeiz...) ist schon nötig.
Wer aber schon mal meinen alten Geldbeutelschnitt genäht hat, der kommt auch gut mit mit Grete zurecht. Beim Nähen und beim Benutzen.

Diese Erfahrung haben auch meine Mitstreiterinnen gemacht-
vielen Dank an
  • Monika  (mit edler silberner Kunstlederclutch)
  • Ute (besser kann man das fast nicht verarbeiten- ihre mutigen Reißverschlussfarben sind sehenswert!)
  • Lulu (sie ist 15 und hat ihre Version mit Hilfe ihrer Mutter genäht)
  • Grete (Klar!)
  • Bärbel und Susie
Das war diesmal ein klarer Fall von Schwarmintelligenz, alle haben ihren Teil zur heutigen Endfassung beigetragen. Danke!!


Ich bin gespannt, ob einige von euch auch so eine Liebe zu den umlaufenden Reißverschlüssen entwickeln wie ich.
Denn wenn ihr mal das Näh-Prinzip verstanden habt, dann könnt ihr iPadtaschen, eBookreaderhüllen und Reisepasscover nähen. Die mit diesem Verschluss immer ziemlich professionell herauskommen.

Das eBook gibt es wie immer bei daWanda
oder direkt im Shop- dort könnt ihr das gleich nach Paypalzahlung herunterladen.


Sonntag, 27. Oktober 2013

Ausgelost!

Die Materialpakete sind alle verschickt- viel Spaß beim Nähen!

Stoffspielereien: French Knots auf Leinen

Original und Fälschung- die genaue Beobachtung und Nachahmung der Natur zieht sich schon seit längerem durch Suschnas Blog.
Sie hat diesmal das Thema der Oktober-Stoffspielereien vorgegeben: Insekten.
Ich gebe gleich zu, dass ich das Thema verfehlt habe.
Die Urheber dieser Kügelchen sind nämlich keine Insekten, sondern Krabben. Da wir hier aber nicht im Biologieunterricht sind, hoffe ich auf Gnade.
Im März haben wir am Strand von Koh Lanta beobachtet, wie die klitzekleinen Sand Bubbler Crabs den Sand kugelig formen und am Strand zu mehr oder weniger geordneten Strukturen anrichten. Täglich, denn die Gezeiten ebnen das immer wieder ein.
Faszinierend, oder?
Die Tiere sind winzig und ihre Ausdauer gewaltig.

Um das nachzustellen habe ich Organza und Wurstfäden in einer Mischung aus Tee und Tusche in einem Leinenton gefärbt.
French Knots- Knötchenstiche auf grobem Leinen
Der Organza wurde in Form geschnitten, an der Rändern mit einem Feuerzeug akzentuiert und mit steam-a-seam auf das Leinen geklebt.
Das Foto habe ich mir in meiner Wunschgröße ausgedruckt, dabei wollte ich mit der Verteilung der Knotenstiche möglichst nah am Original bleiben. Ganz ist mir das nicht gelungen, meine French Knots sind einen Tick zu groß, das macht sich bei dem Gedränge auf dem Untergrund leider schnell bemerkbar.

In dem recht festen Organzagrund blieben die vorgestanzten Locher gut sichtbar, das hat die Stickerei erleichtert.
Mühsam war das schon.
Aber hey- die Ausdauer einer Krabbe wollte ich aufbringen. Einmal. Da war es nicht fair, über die paar Knötchen zu schimpfen.

Nach zwei Champions-League Spielen und einem Europacup war die Stickerei fertig. Der Rest war ein Klacks.
Außen.....


und innen:

Kugelfisch am Strand von Koh Lanta im März 2013
Das ist eine Hülle für die Pässe und Reiseunterlagen, die sonst immer irgendwo verstreut in der Handtasche herumfliegen.

Zum Abschluss nochmal Strandgut: Ein Kugelfisch.
Den habe ich vorhin beim Sichten der Urlaubsfotos wiedergefunden. Und einen Fernwehschub bekommen......

Irgendwann packen wir unsere Pässe in die Hülle und fliegen wieder genau dorthin.
Irgendwann.

Suschna verlinkt die Oktober-Beiträge und wird sicher Sachen zeigen, die näher am Insektenthema sind. Danke!

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Ein Geldbeutel, eine Ankündigung und eine Verlosung.


Ja, es gibt nächste Woche einen neuen Geldbeutelschnitt, einige haben das ja schon bei Pinterest entdeckt.
In den letzten Wochen haben wir in den Kursen nach dieser Anleitung genäht- mit wirklich tollen Ergebnissen.
Eva vom kleinen Stern hat mir dann nach dem letzten Workshop ein paar Stoffe mitgegeben, sie wollte daraus ihr persönliches Exemplar haben.


Es ist unglaublich, wie gut das Wachstuch von Tula Pink passt- die Bienen haben genau die richtige Größe und auch innen haben sich die Stoffe perfekt zusammengefunden.
Tja, Eva hat ebendiese Stoffkombination nochmal spendiert.
Ich lege die Verstärkungen und die metallisierten Reißverschlüsse drauf und verlose drei Materialpackungen zusammen mit dem brandneuen Schnitt.
Wer also bis einschließlich Sonntag um 12 Uhr hier kommentiert, der kann vielleicht schon am Dienstag genau diesen Geldbeutel nachnähen.
In 19 cm Breite oder schmäler in 15 cm.
Oder beide Versionen, das Material wird bestimmt reichen.....

Alle anderen können das eBook ab Montag kaufen :)

Mittwoch, 9. Oktober 2013

MMM: Ein neuer Rockschnitt (mit gemütlichen Taschen!)

Beim vorletzten MMM gab es bei Siebenhundertsachen einen ganz tollen Rock zu sehen.
Die spitz zulaufende Passe fand ich toll, die gegenläufigen Taschen und auch die Länge bis genau ans Knie. Die Knip mit dem Modell habe ich nicht, aber ich kann ja gut meinen Grundschnitt abändern.

Nach einem  ersten Versuch mit Nessel habe ich zwei große Falten eingebaut, da haben die Hände gemütlicher in den Taschen Platz......

Am oberen seitlichen Rand der Passe werde ich seitlich noch einen cm runtergehen, das wirft an der Stelle noch eine Falte
Diesen Versuch habe ich als Ballonrock gearbeitet, das mag ich gerade gern. So gibt es auch ohne schweres Gerät etwas Volumen und Bewegung am Saum.
Als Futter nehme ich bei Ballonröcken gern Wirkware, die dehnt sich mit. Die äußere Weite ist nämlich trügerisch- bei Ballonröcken mit dem engerem Futter kann man schlecht gemütlich auf dem Sofa sitzen. Das reißt dann schon mal ein.......
Ich war ganz glücklich, dass sich in meinem Kleiderschrank ein Uralt-Oillyjäckchen gefunden hat. Es lässt sich super zum Rock kombinieren. Und die roten Stiefel sind auch OK.

Der Rock ist eigentlich als Prototyp gedacht, ich habe hier nämlich einen wunderbaren Stoff mit Bergpanorama liegen:
Die Frage ist jetzt: Berge in der Mitte (mit weißem Rand unten) oder das Panorama direkt unten am Saum? An der Hüfte sind sie fehl am Platz, aber zwischen den beiden ersten Versionen kann ich mich gerade nicht recht entscheiden. Was meint ihr?

Im MMM-Blog gibt es so viel Inspiration- schlussendlich basiert auch diese Rockidee auf einer Anregung von dort. Danke!

Dienstag, 1. Oktober 2013

Stoff färben mit Pflanzenfarben


Die Stoff-Färberei mit Pflanzenteilen vereinigt meine beiden Leidenschaften perfekt.
Das Textile und die Gärtnerei- wie schön.
Dachte ich.

Einfach so machen funktioniert aber leider nicht, das hat auch Monika bei ihrem Rote Bete-Versuch  gemerkt. Pflanzenfärben ist viel aufwändiger wie die Färberei mit Indigo.
Das Färberpflanzen-Buch von Eberhard Prinz hat mir dann geholfen.

Aber von vorne:
  • Zuallererst muss man den Stoff mit Soda auskochen.
  • Dann wird die Baumwolle vorbehandelt, ich habe mich für die unkompliziertere Kaltbeize entschieden.
  • Während der Stoff mindestens 8 Stunden in der Tonne gebeizt wird, werden die Pflanzenteile über Nacht eingeweicht.

Zuerst habe ich unseren Perückenstrauch kräftig zurückgeschnitten- 1 kg Blätter und kleingeschnittene Zweige wurden 1 Stunde aufgekocht. Der Stoff wurde eine Stunde bei 90 Grad gefärbt.
Es kam ein grünes gelb heraus. Die Farbe war zwar wegen der im Sud verbliebenen Blätter etwas scheckig, aber ich war glücklich über den ersten Versuch.
Dann ging es dem verflixten Schachtelhalm an den grünen Kragen- das Zeug wächst bei mir sogar aus den Terrassenplatten heraus. 3 Stunden köcheln, dann eine Stunde ohne die Stängel bei 70 Grad färben.
Das gab 200 g blassgelbe Baumwolle.

Efeu- auch so ein grüner Wucherer im Garten. Ein kg Blätter weniger fällt da kaum auf. Das Pflanzenmaterial wurde wieder über Nacht eingelegt, eine Stunde gesiedet und eine Stunde bei Siedetemperatur gefärbt.
So hatte ich 300g morgenurin-farbenen Stoff.
Schon wieder gelb.....
Das war denn der Zeitpunkt, wo ich meinen Indigotopf aus dem Keller geholt habe und einen Teil des Efeustoffes überfärbt habe. Heraus kam ein marmoriertes Etwas, nicht wirklich schön, aber interessant. Und mal nicht gelb.

Weder Brombeeren noch Blaubeeren durfte ich zum Färben nehmen, da war sich die Familie einig. Sowas wird gegessen.
Aber Attich (giftiger Zwergholunder) aus demWald- das war OK.
Auch hier wieder: Über Nacht weichen, eine halbe Stunde sieden, bei 80 Grad eine Stunde färben.
1 kg Beeren färben 200 Gramm Stoff.
Im ersten Zug kommt ein grauviolett heraus, der zweite Zug ist dann etwas blasser.

Und das Fazit? Himmel, ist das mühsam.

Aber als Langzeitprojekt ist eine handgequiltete Decke aus pflanzengefärbten Stoffen kaum zu übertreffen. Um mein Farbspektrum zu erweitern habe ich bei der Staudengärtnerei Gaissmeier noch weitere Pflanzen mitgenommen .
Aber bis die Indigolupine, die Färberkamille oder der Blutwurz erntereif sind, das wird dauern......

Im nächsten Frühjahr sind dann erst mal Frauenmantel, Schöllkraut und Waldmeister dran.
Und im Winter vielleicht Zwiebel und verschiedene Rinden aus dem Wald.
Hier nochmal meine bisherige Ausbeute von links nach rechts:
Efeu, Schachtelhalm, Perückenstrauch, Efeu mit Indigo überfärbt, Indigo, Holunder.