Sonntag, 30. September 2012

Manipulating Fabric: Smocking reloaded und erste Biesenversuche

 
Die im letzten Monat angefangene Tasche mit Smokeffekten ist nun fertig. Sie hat wie angekündigt noch einen Lederabschluss bekommen und einen längeren Henkel.
Durch den festen Smokrand und die oberen Verstärkungen mit Wildleder ist sie am Rand sehr stabil und fällt nicht in sich zusammen.
 
 
Gefüttert ist sie mit einem festen Dekostoff, sie hat innen eine breite Reißverschlusstasche.

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Die Tasche ist echt groß, das mag ich im Winter sehr gern. Da passen dann locker Schal, Handschuhe und Mütze hinein.
Deshalb hat sie auch einen Magnetverschluss, der lässt sich auch mit Handschuhen schnell öffnen.

Und was habe ich neues probiert?
Nicht viel- im September-Kapitel beschäftigt sich Colette Wolf mit "tucking"- mit Falten und Biesen.
Das ist ein weites Feld.
Ich hatte mir vorgenommen, diese Biesen aus leichtem, transparenten Stoff zu nähen und zu füllen.
In meinem Vorrat habe ich dann auch recht schnell ein wunderbares Drehergewebe von Boss gefunden , das ist ideal für den Zweck.


Man kann die Biesen mit Stoffstreifen füllen und partiell wieder annähen, auch eine eingezogene Zackenlitze macht sich gut.
Dieses Spiel aus verschiedenen Lagen kann noch durch eine untere Schicht aus einem gemusterten Stoff betont werden.


Auch eingezogene Wollfäden sind hübsch, das schaut fast wie eine Paspel aus.
Aber wie soll ich das einsetzen?
In der neuen Burda ist ein langer Rock aus zwei Lagen, da käme das sicher gut.
Oder ich nehme das als Effekt beim Abschlussballkleid der Tochter im neuen Jahr.
Oder im unteren Bereich einer weißen Gardine.
Aber auf die Schnelle konnte ich nichts mehr umsetzen :)

Lucy sammelt diesmal alle Mitstreiterinnen die sich im September mit dem Thema beschäftigt haben. Ich bin diesmal leider mit meiner Daumenschiene in den Startlöchern steckengeblieben....



Mittwoch, 26. September 2012

MMM- ein Rock aus Velvet


Das Foto hat heute mein Mann in der Mittagspause aufgenommen- und wahrscheinlich weiß er nicht mal, warum da so ein irrer Effekt drin ist. Es ist nur verkleinert, ansonsten aber unbearbeitet!

Aber ich wollte euch ja meinen heutiges Outfit zeigen:


Heute trage ich (wie schon die ganzen letzten Tage) meinen neuen Rock aus Velvet. Der Stoff ist von Anna Maria Horner und lag nur ganze drei Wochen auf meinem Streichelstapel.
Dann war er dran.
Als der Rock fast fertig war hat mir die große gemusterte Fläche nicht mehr gefallen. Irgendwohin musste noch eine Zäsur.


Ok, oben sind nette Paspel und auch der rote Reißverschluss ist ein Hingucker, aber sonst?
(Ich hatte übrigens einen petrolfarbenen Biligreißverschlus mitbestellt, der hat denau das Einnähen ausgehalten. Zum Glück war der Rock noch nicht gefüttert, sonst hätte ich mich wirklich geärgert.
Die rote Meterware hatte ich noch aus meinen BOSS-Beständen, die ist super. Aber halt nur noch in rot da....)


Eva hat mir Samtband geschickt, das habe ich zuerst aufgeklebt und dann genäht.
Aber das hat sich ganz schrecklich gewellt.


In meiner Abfallkiste lagen noch Kunstlederreste, die habe ich probeweise mal mit dem Rollschneider in Streifen geschnitten und gewaschen. Sie haben nicht gefranst und lagen auch nach der Wäsche schön plastisch auf dem Velvet.
(Der Effekt ist toll, das kann ich mir auch gut an Taschen vorstellen!)

 
Schnitt: ein modifizierter Ottobre-Schnitt, schon sehr oft genäht.....
Stoff: Loulouthi-Velvet aus Evas kleinem Stern
 
Mehr Selbstgenähtes gibt es im neuen MMM-Blog- dort geh ich dann mal stöbern, ob der Herbst schon Einzug gehalten hat.....

Montag, 24. September 2012

Nähen im "kleinen Stern"


Am Wochenende haben wir wieder in kleiner Runde bei Eva genäht.
Traudel hat diesmal zwar nicht mitgemacht, uns aber wieder einen Hefezopf und ihre unvergleichlichen Marmeladen spendiert.
Ihre neueste, lila-gelb gescheckte Kreation mit Kartoffeln schmeckt ganz weihnachtlich nach Marzipan. Unglaublich. Und unglaublich lecker!
( Wer ihre bemerkenswerte Geschichte mal nachlesen will, dem sei dieser Artikel ans Herz gelegt. )


Und klar- wir haben auch genäht: Eine Alcantara-Anna und eine toll dekorierte Klappe (ein zwei-Generationen Projekt von Susanne und ihrer Mutter).


Vera hat einen Kulturbeutel für ihren Vater genäht.
( Die Kanne ist aus Email und schaut aus wie aus vergangenen Zeiten- dabei ist das unkaputtbare Neuware! )


Sonja hat sich aus einem wunderbaren Wollwalk einen warmen Wickelrock gebastelt. Und ihn vehement gegen Abschwatzversuche verteidigt.


Und Agnes hat ihren ersten Geldbeutel perfekt hinbekommen.
Mädels, es war großartig mit euch- vielen Dank!

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Im Kasseler Kurs ist durch die Absage einer Teilnehmerin kurzfristig wieder Platz-
wer also am 6.oder 7.Oktober Zeit hat, kann sich bei Verena melden.

Mittwoch, 19. September 2012

Oh John......


Es ist gar nicht so einfach, eine Herrenunterhose ansprechend in Szene zu setzen- wahrscheinlich hätte ich das Teil in der Zeit des vergeblichen Inszenierens locker nochmal genäht.
Ein Unterwäschemodel hatte ich nicht- der Ehemann trägt das Modell zwar gern, aber sein Bild wäre hier ziemlich deplatziert :)

John ist echt ein schnelles Zwischendurchprojekt. Man braucht nicht mal zwingend eine Overlockmaschine wenn man die Seitennähte weglässt. Monika hat im eBook verschiedene Varianten beschrieben.

Also hier ganz pur: John.
Eine Herrenunterhose :)


Und da die Dinger im Haus machwerk eher dezent sein sollen, fast ganz in schwarz.
Nur mein neuestes Näh-Gimmick kam zum Einsatz: Der Paspelfuß.


Paspel in Jerseystoff sind ja nicht so unproblematisch, sie müssen sich mitdehnen.
Bei Shirts kann man einfach einen schmalen kontrastfarbenen Streifen mitfassen, der rollt sich an der offenen Kante dann dekorativ auf.
Aber bei einer Unterhose wäre das nach kurzer Zeit unansehlich.

Also gab es eine klassische Paspel:


Singlejersey rollt sich an den Rändern auf, das kann man sich für die Paspelfüllung gut zunutze machen. Ein 1 cm  breiter Streifen wird gedehnt und schon hat man eine weiche, elastische und voluminöse Einlage.
Der Paspelstreifen selbst rollt sich genauso schlimm. Aber er kann vor dem Montieren mit einer geballten Ladung Sprühstärke flachgelegt werden.


Das Montieren selbst ist mit einem Paspelfuß ein Kinderspiel. Die Naht läuft wie auf Schienen.
Eigentlich bin ich ja kein Freund von allzu technischer Hochrüstung, aber diesen Fuß hätte ich mir schon längst kaufen sollen. Auch wenn man Paspel mit einem Reißverschlussfuß ganz gut nähen kann.

Meine Top 5 der Extrafüßchen?
  1. Reißverschlussfüßchen
  2. nochmal Reißverschlussfüßchen, nämlich der für verdeckte Zipper bei Kleidungsstücken
  3. Teflonfuß für Leder (der ist besser als der Rollenfuß)
  4. Paspelfuß
  5. und zum Freihandsticken der Stopffuß

Und sonst so?

Heike quiltet gerade meine Decke,
mein Orthopäde ist besorgt
und ich esse ziemlich viel Mais.
Warum das alles?
Erzähl ich euch demnächst mal. :)


Unterhosenschnitt John: Gibt es seit heute bei Monika via daWanda
Es war mir ein Vergnügen, den Schnitt ausprobieren zu dürfen!
Denn John näht sich recht schnell und man hat auch mal etwas für den Ehemann :)

Dienstag, 11. September 2012

Stoffreste


Diese Stoffe von Parson Gray (dem Ehemann von Amy Butler!) liegen jetzt schon seit Monaten im Regal neben der Nähmaschine. Eigentlich sollte das ein Sommerquilt für den Sohn werden.
Der Sommer ist fast vorbei, aber die Schneidehemmung konnte ich nicht ablegen.
24 fat quarters, die gesamte Kollektion.
Alle zusammen!!
Wunderbare Männerstoffe.
Und Frau machwerk traut sich nicht.

Statt dessen habe ich meine Restekiste auf den Zuschneidetisch geschüttet und losgelegt.
Kombiniert.
Ohne Angst, da irgendwas zu verderben.


Und dabei habe ich eine Reise durch die Nähereien der letzten Jahre gemacht.
Ich bin auf Rosali gestoßen und auf den Stoff des Geldbeutel-eBooks. Auf mein Kameraband und diverse Röcke. Die ganzen Reste versammeln sich nun in einem bunten Quilt.

Geschnitten habe ich wie immer: Irgendwie ausprobiert bis ich auf ein Konzept gestoßen bin. Das kann man mit Resten ungehemmt und rein intuitiv machen- wenn´s nix wird, ist nicht viel kaputt.
Klar ergibt sich da kein ausgeklügeltes Layout, aber da es mir um die Stoffspielerei geht ist das auch nicht weiter schlimm. So zu patchen ist spielerisch und experimentell.


Zwischen die Blöcke werde ich zur Beruhigung ein weißes Sashing nähen, aber das ergibt sich noch.

Und falls mir der Restehaufen auf dem Zuschneidetisch nicht reicht, werde ich wohl ein langgeplantes Weihnachtsprojekt angehen.
Damit ich die Reste dieser long-quarters noch zum Quilt nehmen kann :)


Stoffstapel oben: Parson Gray via Fatquartershop
Stoffstapel unten: Weihnachtsstoffe von Grete
Und eine gut gefüllte Restekiste ist unbezahlbar.

Mittwoch, 5. September 2012

Eine Cleo aus Leder


Ich gestehe: Letzte Woche habe ich meiner Pfaff einen dicken Schmatz mitten auf das Typenschild gegeben. :)
Denn sie hat doch tatsächlich durch 4 Lagen Leder à 1,4 mm genäht. Locker und gleichmäßig.

Cleo ist der neue Schnitt von Frau Elbmarie- sie schlägt vor, die Tasche aus Wachstuch zu nähen. Aber der grafisch-schöne Schnitt hat geadezu eingeladen, das mal aus robustem Leder zu probieren.


Den Reißverschluss auf der Rückseite habe ich etwas anders verarbeitet, eine Lederblende kann ja sehr gut offenkantig aufgesetzt werden. Zusätzlich zu dem im Schnitt angegebenen Träger habe ich zwei selbstgebastelte Henkel mitgefasst, das macht aus der eher sportlichen Grundform eine elegantere Handtasche.


Applikationen zeigen die schöne Rückseite des Materials und ein gesteppter "Stängel" teilt die große Vordertasche in zwei Teile. Am Rand habe ich den Eingriff mit ein paar zusätzlichen Handstichen gesichert.


Als Hingucker habe ich an den D-Ringen zwei Troddel befestigt- die lassen sich ganz leicht selbermachen.
Dazu wird einfach ein Lederrest an einer Seite leicht konisch angeschrägt, in Fransen geschnitten, aufgerollt und mit Prittstift fixiert. Eine Perle über der Quaste hübscht das zusätzlich auf.

"Die schaut aus wie gekauft" meinte der Sohn, und ich habe das als Kompliment gesehen. :)

Frau Elbmarie- es war mir ein Vergnügen, das eBook ausprobieren zu dürfen, das hast du alles großartig beschrieben!
Deshalb geht ein zweiter dicker Schmatz auch an dich- vielen Dank für den schönen Schnitt!