Montag, 29. August 2011

Strandkleider


Wenn eine Jeans & T-Shirtträgerin unbedingt noch rückenfreie Kleider braucht, dann steht der Urlaub kurz bevor.
So auch dieses Jahr, als mich die Tochter mit der Ruck-Zuck-Aktion drei Tage vor Abflug nach Mallorca aus dem unweigerlichen Sommer-Nähloch herausgeholt hat.
Die Basis des Schnittes ist wieder ein Ottobre-Modell (3-06, Mod. 40)
Das Shirt habe ich verlängert und da es ja zum Nackenknoten sein sollte, wurde der Ausschnitt etwas abgeändert.


Das Probemodell war ziemlich gut und da der IKEA-Stoff so schön zur Badetasche passt, war das im Urlaub ein echtes Lieblingskleid bei Temperaturen knapp unter 40 Grad.

Für die zweite Version hat sich Tochter dann einen Stoff von Amy Butler herausgesucht. Eine gute Wahl- als Strandkleid macht sich das tatsächlich besser als als Streichelstoff im Regal :)


Ich hoffe, wir fahren bald mal wieder in den Süden, bevor das Kleid nicht mehr passt. Denn für den Schrank sind die Kleider echt viel zu schade....

Freitag, 12. August 2011

Die Näherei - wie alles begann......

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Catherine hat 1985 ihre ersten Nähversuche gemacht- da war ich quasi schon Profi.
Oder ich kam mir zumindest so vor- mit der gnadenlosen Arroganz einer 17-jährigen.
Denn die 80er waren eine gute Zeit um mit dem Nähen anzufangen.
  • Die Schnitte: Wenig passformsensibel.
  • Die Carina: Eine phantastische Zeitung mit einfachsten Schnitten und vielen Tutorials
  • Das Stofflager meiner Mutter. Sie hatte gute Beziehungen zu einem Bekleidungshersteller und viele gute Vorsätze. Ich hatte viel mehr Zeit und keine Skrupel  :)
  • Und schlussends die oberfränkische Provinz mit den Standards an Jeans, Parka und Addidas-Allround. Als modisch Andersdenkende war man quasi gezwungen, selberzunähen. Denn echte Städte mit guten Läden waren in fast unerreichbarer Entfernung.
Wie ihr bei dem roten Fledermauspulli oben seht- ich habe sogar gestrickt :)


Aber ich will euch ja von meinen Nähanfängen erzählen.

In den 80ern gab es den Burda-Wettbewerb für Hobbyschneiderinnen- da konnten deutschlandweit Näherinnen ihre selbstgemachten Sachen auf dem Laufsteg präsentieren.
Mit der 2-jährigen Näherfahrung mit Carina-Schnitten fühlte ich mich fit genug für so ein Experiment.

So bin ich 1984 mit einer Freundin im Schlepptau in die Hofer Freiheitshalle- das Outfit hatte ich bereits angezogen. Die anderen Teilnehmerinnen kamen mit Kleidersäcken und packten ihre Werke vorsichtig aus um der Jury einen genauen Blick zu ermöglichen.
Tja- vor mir musssten die Damen erst mal in die Knie- um dann schon bei Wenden des knittrigen Saumes zu erkennen, mit wem sie es da zu tun hatten.
Gerade Nähte? Fehlanzeige.
Aber es war eine Eigenkreation- das musste genügen.

Mit reichlich Sekt und ohne Brille ging es auf den Laufsteg.
Halb blind und mit Asti Spumante-Lächeln war das alles "ganz easy". :)

Einen Preis gab es für mich natürlich nicht.
Aber wir hatten einen sehr lustigen Abend.
Man muss nicht perfekt nähen können, um Spaß an der Sache zu haben.

Und ihr so?
Wie hat das bei euch angefangen?

Samstag, 6. August 2011

Gemüsecurry


Wenn man im August nach ein paar Tagen im Hochgebirge wieder nach Hause kommt, dann diktiert der Garten den Speiseplan.
Die Tomatenstöcke hängen voll, die Gurken, Bohnen und Kartoffeln müssen geerntet werden.

In meiner Kindheit hätte meine Mutter wohl Bohnen, Kartoffeln und Leberkäs auf den Tisch gebracht und dazu hätte es eine große Schüssel Tomatensalat gegeben.
Aber irgendwie haben sich die Essgewohnheiten in den letzten Jahrzehnten geändert.


Auch die Tomaten wären in meiner Kindheit schlicht rot und rund gewesen- heute wachsen sie bei uns in vielen Farben und Größen. Meine diesjährigen Lieblinge sind diese kleinen, aromatischen Wildtomaten. Hrosnowe heißen sie und der Strauch hängt in dicken Büscheln voll.

Und was gibt es dann?
Gemüsecurry.


Ingwer und Knoblauch wird zusammen mit einer dicken Zwiebel und Salz in reichlich Öl angedünstet, nach 5 Minuten kommt je 1 TL Kreuzkümmel, Kurkuma, gemörserter Koriander und eine kleingeschnittene Chilischote dazu. Das wird ein paar Minuten mitgebraten.
Dann kommen 500g gewürfelte Tomaten dazu und werden so lange gebraten, bis das eine feste Masse gibt, die sich vom Topfrand löst.


Da hinein kommen zwei Handvoll Kartoffelwürfel und die gleiche Menge Bohnenschnitze. Rühren, bis die Gewürzpaste das Gemüse schön überzogen hat und dann mit einer Tasse Wasser aufgießen.
Auf großer Flamme aufkochen, den Deckel auf die Pfanne und dann etwa 10 Minuten auf kleiner Flamme fertig köcheln lassen. So hat das Gemüse noch Biss.
Zum Schluss kommt noch eine handvoll glattblättrige Petersilie mit in die Pfanne und das Ganze wird mit Salz und Garam Masala abgeschmeckt.


Dazu gibt es eine Joghurtcreme mit Salz und Knoblauch.
Und das Motzen des Sohnes, dem wohl Leberkäs lieber gewesen wäre als "sowas ohne Fleisch"
:)